Warum bin ich Single?

Warum bin ich Single?

Diese Frage stellt sich nicht nur meine Familie auf jeder Feier, wo ich mal wieder ohne Begleitung und nur mit meinem Laptop zum Arbeiten unter dem Arm erscheine, sondern stellt sich so langsam auch mir. Ich fange mit meinen „nicht mehr so jungen“ 26 Jahren an, an mir zu zweifeln. Bin ich das Problem, sind es die Frauen, die Arbeit oder einfach die Gesamtsituation?! Eins kann ich nach langer Selbstreflektion sagen, ich bin definitiv das Problem. Aber dennoch gebe ich mir nicht die alleinige Schuld an meiner derzeitigen Liebessituation, sondern das weibliche Geschlecht, mein derzeitiges Umfeld und auch die Gesellschaft spielen eine große Rolle. Auch wenn ich in diesem Blogpost meine subjektive Sichtweise der Dinge erläutere gibt es sicher viele Parallelen zu meinen Aussagen, die jeden da Draußen irgendwie, irgendwann oder irgendwo betrafen/betreffen oder betreffen werden. Um dieses emotionale Wirrwarr aber etwas übersichtlicher zu gestalten teilen wir den Blogpost in vier große Bereiche und ihre negativen Einflüsse auf mein Liebesleben: meine Erfahrungen, mein Umfeld, die Gesellschaft und meine Wenigkeit.

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  1. Meine Erfahrungen

Starten wir mit dem rationalsten Einfluss: meine Vergangenheit. All die Erfahrungen, die ich bisher gesammelt habe füllen das Repertoire an positiven und vor allem negativen Emotionen, die dann meine Entscheidungen beeinflussen. Wenn ich in der Zeit zurückreisen könnte würde ich, trotz negativer Einflüsse, nichts verändern wollen, sondern lediglich tolle Momente noch einmal durchleben. Jeder Hollywoodfilm lehrt uns ja auch, dass jede winzige Veränderung der Vergangenheit verheerende Folgen für das Hier und Jetzt haben könnte und ich möchte nicht wissen wer ich heute bin, wenn damals etwas anders gelaufen wäre. Aber auch wenn Zeitreisen völliger Schwachsinn sind, sollten wir uns alle mal fragen, wie oft wir eigentlich in der Vergangenheit festhängen. So oft denken wir an vergangene Zeiten und spekulieren „hätte-wäre-wenn“, wir vergleichen positive, wie negative Dinge mit der Gegenwart und versuchen so Entscheidungen zu treffen oder wir hängen an alten Partnern, Gewohnheiten oder Lastern und kommen einfach nicht davon los. Genug Gründe also, um in der Vergangenheit nachzuhaken, ob diese der Grund ist warum ich denn Single bin, aber je länger ich versuche in meiner Vergangenheit eine Erklärung zu finden, desto mehr zieht mein jetziges Leben ein Stück weiter an mir vorbei. Natürlich haben mich gerade die negativen Aspekte geprägt und Emotionen spüren lassen, die ich natürlich zukünftig vermeiden möchte, aber ich muss einfach vergangene Dinge akzeptieren und ruhen lassen. Ich allein bin schuld, wenn ich negative Gedanken, Gefühle, Ängste oder Ähnliches mit in die Gegenwart schleppe. Ich muss auch aufhören zu versuchen die Zukunft von Morgen von den Geschehnissen der Vergangenheit beeinflussen zu lassen und zu denken, ich könnte diese steuern. ABER das einzige was ich steuern kann ist das JETZT. Ich kann die Vergangenheit nicht ändern und ich kann die Zukunft nicht vorhersehen, aber ich kann mein jetziges Umfeld aktiv beeinflussen und mit gestalten. Die Scheidung meiner Eltern, das Leben ohne Vater, die erste Trennung, die bittere Wahrheit, dass man betrogen wurde, all die Lügen an denen Relationen und Freundschaften zerbrachen und auch jegliche Vorurteile, Gerüchte, Inakzeptanz und Hürden, die einem im Laufe des Lebens entgegen gebracht wurden, sind alles Dinge, die vorbei sind und ich entscheide selbst, wie sehr sie meine Person JETZT beeinflussen. Trotz des guten Vorsatzes die Vergangenheit zu akzeptieren und nach vorn zu sehen hat sie mich doch irgendwo stark mitgenommen und so bin ich jetzt. Abgestumpft, misstrauisch und skeptisch. Nicht gerade super Eigenschaften, um in der heutigen oberflächlichen Welt die große Liebe zu finden.

  1. Mein Umfeld

Das Umfeld eines Menschen kann im Grunde alles Mögliche sein, ich jedoch möchte mich hierbei mehr auf meine persönlichen Beziehungen zu anderen Menschen konzentrieren und mein eigenes Zeitmanagement in den Mittelpunkt stellen. Ich finde, dass der Freundeskreis, Bekanntenkreis, die Kollegen auf der Arbeit, sowie alle zeitlichen Rahmenbedingungen eine große Rolle spielen, in Bezug auf Dating, Gefühlen und eben auch Beziehungen. Fangen wir an mit den Bezügen zu den Menschen in meinem näheren Umfeld. Meine besten Freunde und meine beste Freundin sind ebenfalls Single und nicht wirklich glücklich darüber. Geteiltes Leid ist zwar bekanntlich halbes Leid, aber so oft wie wir unser Pech teilen, dürften wir schon gar keins mehr haben. Diese Rechnung geht also nicht ganz auf. Wetten abzuschließen wer am längsten keinen Partner, keinen Kuss oder keinen Sex hatte sind dabei nur wenige der schlechten Ideen, die uns aus Langeweile in den Sinn kommen. Ich muss das Thema an der Stelle nicht weiter beleuchten, aber ich denke ihr erkennt welch kontraproduktiven Einfluss beste Freunde haben, wenn sie auch Single sind. Lockere ich dann aber meinen Freundeskreis entdecke ich hauptsächlich Pärchen. Wer nun denkt, dass nach den Single-Freunden, Vergebene die Rettung sein können, IRRT leider gewaltig. Die Vielzahl an Pärchen in meinem Bekanntenkreis ist mehr mit sich selbst, als mit allem anderen beschäftigt. Ob glücklich oder unglücklich vergeben will ich in diesem Post nicht mal erwähnen, aber dennoch sind auch Vergebene keine besonders gute Hilfe beim Thema Dating oder allgemein neue Menschen kennenlernen. Nachdem ich 70% meiner Freizeit nun mit meinen Freunden verbringe und wir gerade erörtert haben, dass das liebestechnisch nicht von Vorteil ist, widmen wir uns meiner Haupt-Wochenbeschäftigung: die Arbeit. 99% dieser Zeit verbringe ich im beschaulichen Bischofswerda und für all die sich jetzt fragen wo das liegt: GENAU DA?! Da wo man es niemals suchen oder eine riesige Modefirmen-Zentrale vermuten würde. Irgendwo 40km nord-östlich von Dresden. Nun bin ich hier die meiste Zeit in der Woche umgeben als Jüngster von Familienvätern und Müttern. Dass das jetzt auch nicht die optimalste Voraussetzung ist jemand neues kennenzulernen, sieht sogar ein Blinder. Ich will natürlich nicht alles schlecht reden, ich liebe meine Freunde, mag meine Kollegen und brenne für meinen Job, aber genau das ist das Problem. Ich liebe bzw. mag demnach meine Probleme und habe auch keine Ambitionen an dem Umfeld etwas zu ändern.

  1. Die Gesellschaft

Neben meinem persönlichen Umfeld spielt auch die Gesellschaft eine wichtige Rolle, ohne großartig gegen das etwas verklemmte Dresden und deren Bevölkerung zu schießen, appellier ich eher an die Vernunft meiner gesamten Generation und die Generation unter mir. Natürlich spielen Lage, Größe und Attraktivität von Städten eine große Rolle in welchem Umfeld man sich gesellschaftlich als auch persönlich befindet. Dresden ist jedoch, was die Attraktivität, Größe und die Lage an der Elbe anbelangt weit vorn mit dabei, aber die Ansichten der Menschen hier machen das perfekte Bild etwas zunichte. Gerade in meiner Generation merkt man, wie die Vielzahl an Menschen nicht über den Tellerrand schauen und neugierig sind. Während Städte wie Leipzig immer mehr an Attraktivität gewinnen und zum Knotenpunkt im Osten werden, lebt Dresden weiter hinterm Berg oder besser im Tal. Der Spruch: Im Tal der Ahnungslosen!“ hat schon irgendwo seine Daseinsberechtigung. Aber trotz der negativen Aspekte mag ich Dresden und wohne gern hier, nur leider ist es eben in Bezug auf eine Partnerschaft recht schwierig jemanden kennenzulernen. Eine potentielle Partnerin findet man zwar bestimmt unter den 543.000 Einwohnern, aber die Zeit lässt es einfach nicht zu. Bei 40h arbeiten + 15h pendeln pro Woche und gerade mal circa 2h Freizeit pro Tag, die ich dann meistens mit Freunden verbringe, muss man kein Mathe-Ass sein um zu erkennen, dass kaum Zeit übrig bleibt jemanden durch Zufall kennenzulernen.

Und wer glaubt schon an die kitschigen Zufälle in den Hollywoodstreifen? Dank der Digitalisierung und das ständige “aufs Handy schauen” oder Musik hören ist es quasi eh unmöglich jemanden anzusprechen oder auf sich aufmerksam zu machen. Aber was wäre, wenn es eine App gibt, die diesen Zeitmangel fürs Dating und die Digitalisierung vereinen könnte – Entstand so die Idee von Tinder oder dachte man sich wirklich, dass diese nur eine gesellschaftlich-akzeptierte Sexapp sein soll?! Wie auch immer man es nennen möchte, heutzutage ist es ja nicht mehr so verwerflich auf dieser App zu sein, um aus Langeweile mal zu schauen, was es denn überhaupt für potentielle Singles in deiner Umgebung gibt. Das Fazit ist jedoch ernüchternd. Statt vielen Dates, interessanten Menschen und unzähligen erfrischenden Gespräche, nur Ernüchterung. 80% der Frauen entsprechen nicht wirklich meinen äußerlichen Ansprüchen, sind Fakeprofile, vergebene oder Escortdamen, 15% der Frauen die ich dann mal „ok“ finde liken nicht zurück, sodass kein Kontakt entsteht, mit 4% entsteht dann aber tatsächlich so etwas, wie eine Konversation, doch meistens übersteigt man den Zenit des Smalltalks nicht und das letzte Prozent verwandelt sich meist beim ersten Treffen in ein Desaster. Dank Tinder wird Liebe zum Spiel und Emotionen, Konversationen, Dates, Küsse oder sogar Sex zur Routine. So abgestumpft mögen ja einige meinen ihre Erfahrungen sammeln zu müssen, aber für mich ist das nichts und ich bin kein Fan von wochenlangem Schreiben, Smalltalk und Bildchen schicken. Ich möchte die Person lieber innerhalb einer Stunde bei einem Glühwein kennenlernen als 100 Jahre per Social Media, aber das ist auch eine andere Baustelle. Und erklärt mir mal einer den Sinn eines One Night Stands? Ich versteh solche One-Hit-Wonde.., wobei eher Katastrophen nicht! Aber was ich verstehe: Tinder und ich matchen definitiv nicht und ich nutz es maximal um mein Display sauber zu wischen! Also bildet euch nichts ein auf ein Like oder Match.

  1. Me, myself and I

Wenn ich meine Vergangenheit, mein persönliches Umfeld und die abgestumpfte Gesellschaft so negativ wahrnehme in Bezug auf mein Liebesleben, dann muss ich doch auch die wahren Fehler bei mir suchen. Und ja ich gebe es zu, mein größter Fehler oder meine größte Macke ist meine wählerische Art. Ich bin sehr wählerisch bzw. habe nicht nur durch die negativen Erfahrungen meine Werte, Intentionen und Vorstellungen aufgestockt, sondern auch mit jeder positiven Wahrnehmung neue Präferenzen und Vorlieben entstehen lassen. All das spiegelt sich in drei großen Bereichen wieder in denen ich sehr kritisch bin. Äußerliche, charakterliche und sexuelle Kriterien spielen für mich eine große Rolle in Bezug auf eine potentielle Partnerin. Genau zu wissen was man will oder was eben nicht, ist Fluch und Segen zu gleich. So vergeude ich keine Zeit mit 0815 Bekanntschaften oder verletze mich selbst, in dem ich Gefühle in jemanden stecke, der es nicht Wert ist (dabei ist egal ob Liebe oder Freundschaft). Leider bringt die Steigerung der Ansprüche eine indirekt proportionale Anzahl an potentiellen Partnerinnen mit sich. Ich halte aber dennoch an den Ansprüchen fest, was nicht bedeutet ich sei nicht kompromissbereit. Aber diese Diskussion habe ich bei jeder Familienfeier mit meiner Oma, deshalb spar ich meine diesjährigen Argumente für Sonntag den 1. Advent.

Selbst ein Schlusswort zu diesem Thema ist nicht sonderlich leicht zu finden. Resümiert gesagt, bin natürlich ich meines Glückes Schmied, aber viele äußere Umstände beeinflussen diese Schmiedekunst. Ich will dennoch keineswegs verzweifelt wirken und auch wenn ich in der kalten Jahreszeit gern jemand hätte zum Glühwein trinken, bin ich super zufrieden mit meinem jetzigen Leben. Die Arbeit und vor allem meine engsten Freunde machen auch die sexloseste Singlezeit zu einem Highlight. Also denkt immer daran, egal ob ihr Single oder Vergeben seid, FREUNDE sind das halbe Leben. UND JEDER FINDET SEIN DECKEL, auch ich verrücktes Gurkenglas.

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17 Antworten

  1. Marvin Keltner sagt:

    Zu deinem Blogpost: Ich finde den Blogpost extrem gut zusammengefasst. Du hast damit deine eigene Situation angerissen und die allgemeine Thematik mit reingepackt und damit beides sehr gut kombiniert. Ich denke das, wie du es in deinem Post schon beschrieben hast, jedem das seine ist wie er die Liebe angeht. Aber ich bin schon der Meinung das es einem die Gesellschaft nicht einfach macht, in dem sie einen gewissen Druck auf einen ausübt. Ich denke das es am besten ist, seine Lebenssituation jeden Tag aufs neue zu akzeptieren und sich nicht auf den negative zu stoßen, klar gibt es „negative dinge“ die einen beschäftigen aber selbst bei diesen sollte man versuchen die positiven Dinge zu sehen, so erlangt man sehr viel Lebensqualität. Mach dir kein Druck und versuche nicht in jeder Frau „die Liebe“ zu sehen. Bleib stabil und mach so weiter! 💪🏽

    • Philipp Lüders sagt:

      Hey Marvin, danke für dein ausführliches Feedback und ich stehe völlig hinter dir mit der Aussage, sein Leben einfach jeden Tag aufs Neue zu akzeptieren und vor allem zu genießen und auch deine Auffassung in Bezug auf die Frauen oder “die Liebe” ist vollkommen richtig und sehr reif. Mega Respekt dafür.

  2. Lisa sagt:

    Erst einmal möchte ich Dir sagen, dass ich deinen Blog echt klasse finde. Nicht nur die Gestaltung, sondern auch Deine Art zu Schreiben sprechen mich sehr an! Ich finde es klasse, dass du dieses Thema so ehrlich aufgreifst, wo es doch bei vielen Menschen noch immer ein Tabu Thema zu sein scheint (Vor allem in der Öffentlichkeit). Du bedenkst fast jeden Aspekt und deine vier aufgegriffenen Komponenten spielen auch meiner Meinung nach zusammen. Für seine Vergangenheit sollte man sich niemals schämen und jede negative Erfahrung sollte man analysieren, um sie anschließend auch akzeptieren zu können. Jeder Mensch besitzt Ecken und Kanten aber genau das macht die Individualität ja auch eben aus. Die Gesellschaft schafft es einen unverschämt hohen Druck auszuüben, aber dennoch sollte man von Tinder und jeglichem anderen sch**ß die Finger lassen und sich auf die Realität konzentrieren. Geh weiter deinen Weg und es wird sich alles fügen- auch wenn mir bewusst ist, dass nichts vom Himmel geflogen kommt. Mit Zeit kommt Rat und auch wenn man in der Vergangenheit seiner Meinung nach einen Fehler gemacht hat, sollte man sich bei zukünftigen Erfahrungen nicht von diesen Fehlern leiten lassen und sich verstellen.
    Liebe Grüße und mach weiter so!

    P.S. viel Spaß mit Deiner Oma am Sonntag 😉

    • Philipp Lüders sagt:

      Hey Lisa, danke, danke und nochmals danke für so ein positives Feedback und ich richte meiner Oma Grüße von dir aus! Natürlich gibt es von Mensch zu Mensch noch viel detailreichere Aspekte, die man hätte beleuchten können oder die der “wahre” Grund des eigenen Single Seins sein könnten, aber ich gebe dir vollkommen Recht in deiner Interpretation von meinen Ansatzpunkten. Ich find es toll, dass meine Worte so zu nachdenken anregen. Ich hoffe ich hab dich als Leserin gewonnen und freu dich auf weitere tiefgründige Texte in naher Zukunft!

  3. Anonymous sagt:

    Zu deinem Blog-Post …. Ich find ihn super!!! Zum einen gehst du auf äußere Einflüsse ein und zum anderen refkektierst du dich selbst und suchst dort nach einem möglichen Grund.  Ich bin diesbezüglich gerade selbst  in einer schwierigen Situation und dein Post hat mir wirklich weiter geholfen! Er ist einer Seits ermutigend anderer Seits regt er auch dazu an über seine JETZIGE  Situation nachzudenken und diese zu optimieren.  Zusammengefasst…. super Blog-Post der mir wirklich weiter geholfen hat 👍🏻 Danke und mach bitte genauso weiter!!!

    • Philipp Lüders sagt:

      Ich bin wirklich so glücklich, dass ich mit meinen Worten Menschen helfe bzw. auch einfach merke ich stehe nicht allein mit “meinen” Problemen da. Das spornt mich auch unheimlich an weiter zu machen und immer mehr persönliche Themen anzureißen, die vielleicht sonst ein Tabu sind.

  4. Martin sagt:

    Hey👋 Ich finde es mega bemerkenswert wie du dich sprachlich in (auf?) deinem Blog ausdrückst.
    Mach weiter so.

    • Philipp Lüders sagt:

      Danke Martin für das Feedback, wenn man mal die Deutsch-Grundkurs-Grammatik-Skills ignoriert, versuche ich einfach so zu schreiben, wie ich denke und auch sprechen würde, sodass jeder Text eine Art persönlicher Monolog ist.

  5. Michelle Roos sagt:

    Erstmal vorab: ich lese an sich nicht gerne längere Blogbeiträge, aber deine sind einfach gut geschrieben – man hat das Gefühl, dass du einem gegenüber sitzt und es erzählst.
    Mit diesem Thema habe ich mich noch nie so bewusst auseinandergesetzt, wie du es eben reflektiert hast. Man findet sich in deinem Text auf jeden Fall wieder und ich unterschreibe ihn dir zu 100 Prozent.
    Wie ich dir schon gesagt habe, falls du ein Buch schreibst, kaufe ich es nicht nur, sondern schreibe dir gern auch ein Kapitel dazu. Eigentlich keine schlechte Idee, du sammelst von mehreren Leuten einen Beitrag und es wird ein Buch daraus 😉 Aber das “Problem” des Posts löst es dadurch natürlich auch nicht.
    Bleib aber so wie du bist und mach all das worauf du Lust hast, zum Beispiel einen Glühwein trinken oder fünf 🙂

    • Philipp Lüders sagt:

      Hallo Michelle, danke erstmal für dein ausführliches Feedback und ich freu mich, wenn dir mein Text bzw. mein Schreibstil gefällt! Ich war wirklich erschrocken, welche Resonanz ich auf dieses eigentlich allgegenwärtige Thema bekommen habe. Nicht nur hier sondern besonders auf Instagram. Viele Menschen befassen sich nicht bewusst mit Dingen die direkt vor ihnen liegen, wie eben so banale Fragen zum Singlesein. Nächstes Jahr kommt ein Buch in die Richtung und du bekommst eins gratis. Versprochen! 🙂
      PS: Unter 5 Glühwein geh ich doch nicht auf den Weihnachtsmarkt 😉

  6. Joël sagt:

    Ich habe mir den Blogpost durchgelesen und fand in total interessant, weil ich als 16 jähriger mir keinen Kopf drum machen muss, dass ich in keiner Beziehung bin und noch nie in einer wahr oder eine hatte. Keine Ahnung ob du das kennst aber man bildet sich immer ein das man schonmal in einer Beziehung gewesen sein sollte oder in einer ist, weil in deinem Umfeld sehr viele Menschen in deinem Alter einen Partner haben und du dir selber Stress machst oder ähnliches.

    • Philipp Lüders sagt:

      Danke Joël für dein Feedback und ich weiß genau was du meinst, mir ging es damals nicht anders, wobei ich gestehen muss, dass sich die Zeiten stark geändert haben. Vor 10 Jahren habe ich ganz andere Prioritäten gesetzt und meine Jugend anders gelebt als eben heute in Zeiten von Social Media, der Oberflächlichkeit der Menschen und eben in der gesamten Schnelligkeit und Übersättigung der Gesellschaft. Ich finde es krass, dass du in deinen jüngeren Jahren auch schon so selbstreflektiert bist und Probleme erkennst bzw. sie versuchst zu lösen!

  7. Von mir an dich! sagt:

    Meine Gedanken dazu: Ich bin durch toxische Beziehungen gegangen, die in mir einen Automatismus verankert haben, das liebe weh tut. Ich habe bitterlich Tränen geweint, mein Herz hat so geschmerzt, daß ich gedacht habe es zerbricht buchstäblich. Jedoch kam dann Er. Er hat mich gesehen und nicht nur äußerlich. Er hat mein inneres gesehen. Er war optisch gesehen, nicht das was ich bevorzugt habe, jedoch gab er mir das Gefühl, so toll zu sein wie ich bin. Egal ob ich einen schlechten Tage hatte, meine Hormone mit mir durch gegangen sind oder wenn ich himmelhoch jauchzent, voll mit positiver Energie, singend durch die Welt gelaufen bin. Doch dann, war er weg von jetzt auf gleich. Ein Anruf und mir wurde gesagt dein Partner, von dem du im achten Monat schwanger bist und mit dem du eigentlich in zwei Woche zusammen ziehen wolltest, ist Tod. Mein Herz war gebrochen. Mir wurde mein Leben genommen, dem Erdboden gleich gemacht und ich konnte nichts dagegen tun. Aber soll ich dir was sagen. Dieser Mensch hat in mir Spuren hinterlassen. Ich Weiss mittlerweile das liebe nicht weh tut. Ich Weiss das liebe rein ist und das liebe egal in welcher Form, heilend ist. Jedoch verläuft liebe in einer Symbiose mit Schmerzen. So ist sie Welt. Ein Strudel aus Wechselwirkungen. Es gibt kein Glück ohne Traurigkeit. Es gibt kein Leben ohne Tod. Wir alle sterben irgendwann. Deshalb sag ich, liebe wenn du lieben kannst. Vergeben wenn du vergeben kannst, leben wenn du leben kannst. Den liebe ist das was uns antreibt. Wir alle habe so unglaublich viel Liebe zu geben und dürfen sie auch akzeptieren und annehmen. Klar hat man irgendwelche schlechte Erfahrungen, klar lernt man mal jemand kennen der deine Gefühle verletzt, jedoch bin ich der Meinung, daß es im Leben drauf an kommt Erfahrungen sammeln. Ob es der einmalige Glühwein ist, mit einer Person die du niemals wieder siehst, die dir aber Denkanstöße für eine neue Sichtweise ist oder der Partner den man geliebt hat und der egal in welcher Form von dir geht. Wir dürfen uns nicht verschließen vor den schönen Dingen dieser Welt. Sei es die liebe zu den Kindern, Freundschaft, Familie, Partner oder der Liebe zu unserem Hobby oder Beruf, der Natur etc. Den was uns am Ende des Tages bleibt, sind die Erfahrungen die wir gemacht haben und vielleicht auch weiter geben können, den das macht uns irgendwie unsterblich. Lieb dich selbst auch wenn du nicht dem vermeintlichen ideal entsprichst. Lebe, auch wenn es nicht der klassischen Gesellschaftsform entspricht. Liebe, auch wenn du mal verletzt wurdest. Ein passenden Spruch habe ich mal in Hamburg auf der Reeperbahn auf einer toilettenwand gelesen 🙂 : Den nur mit Liebe kann man die Welt retten!

    • Philipp Lüders sagt:

      Hey Ines, das ist wohl eines der krassesten Feedbacks, was ich jemals auf einen Blogpost bekommen habe. Vielen Dank erstmal dafür und deine Geschichte hat mich sehr mitgenommen. Ich habe den größten Respekt vor dir, wie du nach all den Schicksalsschlägen und Hürden weiter machst. Du hast alles richtig gemacht und auch aus den schlimmsten Dingen Kraft geschöpft und niemals aufgegeben. Ich hoffe einige, die diesen Kommentar lesen schneiden sich eine große Scheibe von dir ab! Du hast nur das Beste verdient und ich wünsch dir alles alles Gute! Trage bitte deinen Optimismus und deine Lebensfreude weiter auf der Zunge und in die weite Welt hinaus!

  8. Dany sagt:

    Hey Phillipp, ich hab mich nun ein wenig durch deinen Blog gelesen und schon einige interessante Beiträge entdeckt. Bei diesen hier fällt mir vor allem eins ein, dass wir eine Wegwerfgesellschaft geworden sind. Während Oma und Opa lieber Dinge repariert haben anstatt sie wegzuwerfen, sehen wir nur noch wie Beziehungen scheitern, weil es anfing “anstrengend” zu werden. Weil die Partner festgestellt haben das man in einer Beziehung immer wieder an sich arbeiten muss – und dad heißt nicht den anderen zu verändern und sich selbst zurecht zu biegen, sondern an sich zu arbeiten immer wieder. Alle staunen immer wenn ich dann sage, dass ich seit zwölf Jahren den selben Partner an meiner Seite habe und wir seit drei Jahren verheiratet sind. Im nächsten Moment heißt es dann “na ihr passt halt einfach zusammen”. Mag sein, dass dem so ist, aber auch das war nicht immer ein leichter Weg. Ich bin mir sehr sicher, dass da draußen auch für dich jemand ist und zu gegebener Zeit werdet ihr aufeinander treffen ohne nacheinander gesucht zu haben.

    Liebe Grüße, Dany (der Arschretter hat mich auf dich aufmerksam gemacht)

    • Philipp Lüders sagt:

      Hey Dany, der “Arschretter” hat mir schon viel von dir erzählt und in erster Linie möchte ich dir gratulieren für 12 tolle Jahre und 3 Jahren Ehe. Darüber hinaus bin ich ganz deiner Meinung und möchte dir für dein Feedback danken. Ich hoffe wir können uns zu diesem und vielen weiteren Themen bald mal persönlich austauschen 🙂 Liebe Grüße Philipp

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