Die Schattenseiten der Mode

Die Schattenseiten der Mode

Mode beschäftigt und umgibt uns tagtäglich. Eine der größten Gemeinsamkeiten, die die Menschheit hat, ist das tägliche „Anziehen“. Doch spielt Nachhaltigkeit in unseren Köpfen eine immer größere Rolle, muss man sich auch Fragen, was ist mit der Modewelt? Wie ist die Konsumwelt entstanden und welche Folgen hat dieser stetige Konsum?

Genau solche Fragen hat die Ausstellung im Museum Europäischer Kulturen mit dem Titel „Fast Fashion. Die Schattenseiten der Mode.“ in den Fokus gestellt und regt zum Nachdenken an. Aber was ist eigentlich Fast Fashion? Ich denke dabei automatisch an Fast Food und so abwegig ist die Eselsbrücke gar nicht. Im Grunde handelt es sich um massenproduzierte Mode und das entsprechend darauf ausgelegte Produktions- und Vertriebssystem. Gern wird die Fast Fashion beschuldigt, Über-Konsum zu fördern – Mode als günstiges Wegwerfprodukt, von dem man sich nach einer Saison wieder trennt, weil das nächste Angebot lockt. Was umso schlimmer ist, weil ihre Herstellung meist zulasten von ökologischen und sozialen Systemen geht. Auf der anderen Seite aber demokratisiert Fast Fashion die Mode, denn sie ermöglicht einem großen Personenkreis an Trends teilzuhaben, der ansonsten davon ausgeschlossen wäre.

Das sind die zwei Seiten der Medaille. Die Ausstellung nimmt zeigt anschaulich viele Probleme, aber auch Chancen der Modeindustrie und die Entwicklung seit der industriellen Revolution. Besonders stehen aber die Schattenseiten und Probleme im Vordergrund. Wie beispielsweise gesundheitliche Aspekte, wie Allergien auf Chemikalien in Textilien von den Marken, mit einem komplexen System der Inszenierung, uns dazu bringen, die Schattenseiten auszublenden. Oder die Marken uns immer wieder animieren neue Kleidungsstücke zu kaufen und den Konsum bspw. In Deutschland auf 60 Kleidungsstücke im Jahr steigern.

Die Ausstellung stellt aber nicht nur die Probleme bildlich dar, sondern zeigt auch Lösungsansetze auf, wie Slow Fashion, Upcycling oder Recycling. Gerade Berlin spielt da eine tragende Rolle und ist Dreh- und Angelpunkt der fairen Mode geworden.

Die Ausstellung soll aber nicht als gesellschaftlicher Apell gelten, sondern eher die BesucherInnen auffordern, über den eigenen Konsum nachzudenken und mit Wissen über beide Seiten der Modewelt zu versorgen. Debatten über Nachhaltigkeit, Lösungsansätze und Prognosen gibt es zu genüge, das wichtigste ist aber das eigene Mindset.

Wer sich für so ein Thema interessiert und einfach mal sehen will, woher meine Kleidung kommt, unter welchen Umständen sie produziert wird und wie fahrlässig wir eigentlich mit diesen Kleidungsstücken umgehen je billiger sie sind, der kann bis zum 2. August 2020 die Ausstellung in Berlin besuchen.

Museum Europäischer Kulturen

Arnimallee 25, 14195 Berlin

Di.-Fr. 10 bis 17 Uhr

Sa.-So. 11 bis 18 Uhr

Mehr Informationen bekommst du hier.

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