BIN ICH GLÜCKLICH ? Was ist Glück überhaupt und wie finde ich es?

Und schon wieder sitz´ ich im ICE und düse von der einen Stadt in die andere. Mein Job erfüllt mich wirklich durch und durch und ich liebe die Vielfalt bzw. die wöchentliche Abwechslung. In dem letzten halben Jahr habe ich nicht nur meine Kollegen in der Zentrale viel inniger ins Herz schließen können, sondern ich habe durch meine Social Media Schulungen so viele tolle Menschen aus unserem Unternehmen kennenlernen dürfen. Letzte Woche Hannover, heute Erlangen, morgen München, Regensburg und nächste Woche Berlin und Hamburg. Heute hier, morgen dort. Ich liebe es. Ihr fragt euch bestimmt, was diese Einleitung mit dem Thema Glück zu tun hat. Ich wollte mit dieser kleinen Anekdote aus meinem aktuellen Leben beginnen, da Zeit für mich eine der kostbarsten Dinge geworden ist. Zeit für Familie, für Freunde und vor allem für sich selbst. Das eigene ZEITMANAGEMENT ist in meinen Augen der SCHLÜSSEL ZUM GLÜCK.
Gerade nach meinen sehr persönlichen Blogposts über Liebe und zwischenmenschliche Beziehungen, haben viele Menschen gemerkt, dass mehr hinter der „1,55m großer Lauch“- Fassade steckt. Mich erreichte öfter die Frage, ob ich glücklich sei, was mich glücklich macht und wie ich denn in meinem Workoholic-Wahn mit „drei Jobs“ Zeit für mich finde, um überhaupt mein Glück zu genießen?! Fragen über Fragen und in diesem Post möchte ich euch Antworten und ein paar nützliche Tipps geben, damit ihr einen Einblick erhaltet und euer eigenes Zeitmanagement optimieren könnt.
Als aller erstes muss ich definieren; Was bedeutet Glück für mich? Das subjektiv beeinflussbare und wahrgenommene Glück in einer Definition als objektive Sache zu beschreiben ist schier unmöglich. Der französische Schriftsteller Maurice Barres (1862 – 1923) definierte einst den Begriff Glück in seinen Worten; „Das Glück ist im Grunde nichts anderes als der mutige Wille, zu leben, indem man die Bedingungen des Lebens annimmt.“ Egal wie man es dreht und wendet, Glück ist und bleibt eine Art Gefühl bzw. Zustand, der von Mensch zu Mensch unterschiedlich wahrgenommen wird. Der griechische Philosoph Platon (428 v. Chr. – 348 v. Chr.) stellte die Behauptung auf, Glück sei das Gleichgewicht aus der Vernunft, dem Willen und dem Begehren. Persönlich kommen mir genau diese beiden Beschreibung von Barres und Platon am Nächsten. Für mich ist Glück Zeit und deren optimierte Einteilung. Was ist denn in euren Augen die einzige Bedingung, die uns das Leben stellt, egal wer wir sind, woher wir kommen und was wir machen? ZEIT! Wir haben, so hart das auch klingen mag, eine begrenzte Lebenszeit und das ist die große Rahmenbedingung in der wir uns bewegen und die wir annehmen müssen. Wenn wir dies verstanden haben und unser Leben leben, ohne das situative zeitliche Befinden zu beachten, können wir glücklich sein. Finden wir dann noch die Balance aus unseren Werten, Taten, Wünschen und Zielen steht einem glücklichen Leben nichts mehr im Weg. Wir sind unser eigener Glückes Schmied und genau da liegt auch der große Haken. Genauso wie wir für unser Glück verantwortlich sind stehen wir uns auch meist selbst im Weg und das resultiert, meiner Meinung nach, aus einem falschen Zeitmanagement. Mit meinen 25 Jahren brauche ich keine Debatten über Lebenszeit zu halten oder Lebens-Zeitmanagement, aber ich kann sehr wohl die bisherige Zeit, meine Fehler, Missverständnisse, Zeitverschwendungen und unglückliche Zeiten aufarbeiten und erörtern. Glück definiere ich in zwei große Gruppen, einmal das Lebensglück und einmal das situative Glück. Neben den plötzlich eintretenden situativen und nicht von uns vorhersehbaren Glücksmomenten können wir gerade die Faktoren des Lebensglück weitestgehend für uns definieren/beeinflussen und in drei grundlegende Bereiche teilen: Arbeit, Finanzen, das persönliche Ich.
Der Job
Wichtigster und größter Zeitfaktor in unserem Leben und großer Bestandfaktor des Glücks ist unser Job. Doch wie viele Menschen leben nur für die Arbeit oder arbeiten unzufrieden, um gerade so zu überleben?! Damit ich glücklich werde musste ich vor allem dieses große Thema definieren, auch wenn es in meiner Prioritätenliste weit hinter Familie, Freunde und mir selbst kommt, ist es unumgänglich. Mit meinem neuen Job in der PTH group habe ich definitiv einen riesen Schritt in Richtung persönliches Glück gemacht. Meine Arbeit erfüllt mich und fordert mich Tag für Tag. Ich habe mit meinen jungen Jahren schon teilweise sehr viel Verantwortung und reise durch ganz Deutschland. Wenn ich ehrlich bin überfordert mich diese Verantwortung und der Druck an manchen Tagen und ich sehne mich nach dem entspannten Studentenleben oder noch besser die Kindheit bei Mama, aber dann kommen die Momente in dem der Respekt und die Anerkennung von Geschäftsführern, meinen Kollegen oder den von mir geschulten Mitarbeitern zurückkommt und mich alle Zweifel vergessen lässt. Morgens aufzustehen und seinen größten Interessen beruflich nachzugehen ist für mich ein riesiger Glücksfaktor und keine Arbeit. Seine Leidenschaft zum Beruf zu machen klingt immer leichter als getan aber nicht, weil es heutzutage nicht die Möglichkeit gibt alles beruflich zu lernen oder zu arbeiten, sondern weil wir uns selbst nicht getrauen uns aus gewohnten Verhältnissen in neue Abenteuer zu stürzen!
Die Finanzen
Mit dem idealen Job gehen natürlich auch die Finanzen einher. Jeder strebt nach finanzieller Unabhängigkeit, mehrstellige Monatsgehältern und einfach dem persönlichen Luxus. So glauben ja auch Menschen sie würden glücklicher werden oder sein, wenn ihr Gehalt steigt und diese Aussage ist gar nicht so abwegig. Geld kann nun mal in unserer Gesellschaft die meisten Sorgen des Alltags in Luft auflösen, egal ob Miete, Schulden, Versicherungen oder eben Essen und Trinken. Nach der Maslowschen Bedürfnishierarchie können da besonders die Körper- und Sicherheitsbedürfnisse gestillt werden. Doch mit viel Geld kommen auch viele andere Probleme und der wichtigste Faktor ist auch, dass mit Geld keine sozialen Bedürfnisse befriedigt werden können, nach dem Motto „Freunde kann man nicht kaufen“. Automatisch glücklich mit einem tollen Beruf und viel Geld wird man also nicht. Beispielsweise habe ich persönlich und für meine Studenten-Verhältnisse viel Geld damals über Instagram verdient, aber je erfolgreicher ich auf diesem Medium war, desto falscher wurden Freunde und zwischenmenschliche Beziehungen. Geld & Ruhm verändern Menschen und das war auch ein Mitgrund warum ich meine damalige Influencer-Karriere (Blogpost zur Löschung von Instagram) beendet habe und darüber sehr glücklich bin, auch ohne das monatliche Extrageld und die Anerkennung Dritter.
Das persönliche ICH
Dieser Abschnitt füllt seit Jahren tausende Bücher, Romane und Lektüren, da dieser wohl der umfangreichste und am schwierigsten zu pauschalisierende Part des Glücks ist. Es ist eine Wechselwirkung aus der persönlichen Erziehung, den angenommenen Werten, dem sozialen Umfeld und natürlich der persönlichen Reaktion und Interpretation von den gesellschaftlichen Verpflichtungen. Neben Freunden, Bekannten, zwischenmenschlichen Beziehungen, den familiären Bedingungen und der Gesundheit ist besonders das eigene Unterbewusstsein Grund für Glück oder Unglück. Wie ich in meinem Blogpost „Die Macht des Unterbewusstseins“ beschrieben habe, wird die Rolle dessen sehr oft unterschätzt und somit auch die Wirkung auf unser primäres Glücksgefühl. Hierbei spielen auch die oben genannten Faktoren Begehren, Wille und Vernunft eine wichtige Rolle. Ich muss wissen wer ich bin, was ich will und wohin ich will, um mein Glück definieren zu können. Ich weiß persönlich genau ich möchte meine eigene Familie (mit einer liebenden Ehefrau, zwei Kindern und einem Hund), einen festen Freundeskreis, finanzielle Unabhängigkeit, die Welt bereisen und noch viel Zeit mit meiner Familie verbringen. Anhand von den kleinen Meilensteinen und Zielen kann ich wachsen und mein Glück in die Richtung definieren und anstreben.
Es gibt natürlich für das Glück keine Superformel die all deine Sorgen löst, sondern Glück ist ein Weg, mit verschiedenen sich immer wieder verändernden Faktoren, den wir alle gehen müssen. Mit den folgenden kleinen Tipps möchte ich dir aber meine persönliche Herangehensweise und Hilfe zeigen, die obigen Faktoren besser zu beeinflussen:
- DIE CHANCE
Versuch eine offene und offensive Lebenseinstellung zu wahren und sei direkt, leidenschaftlich und ehrlich von Beginn an. Mit dieser Haltung kannst du sowohl beruflich, zwischenmenschlich und in der Liebe am meisten punkten bzw. von positiven und negativen Einflüssen unterscheiden.
- DEIN LEBEN, DEIN WEG
Mach dich frei von möglichst vielen gesellschaftlichen Normen und Vorgaben. Du fühlst dich unwohl in deinem Job, vermisst ein altes Hobby, steckst in einer unglücklichen Beziehung, dir gefällt deine Wohnung nicht mehr oder dich nerven bestimmte Menschen, bei denen du dennoch stets höflich bleibst?? – DANN ÄNDERE JETZT ETWAS! Versuch eine Lösung zu finden und ändere all diese negativen Einflüsse in deinem Leben, getrau dich und komm aus deiner Comfort-Zone heraus.
- HUMOR
Lachen ist Gesund und Humor ist essentiell. Lerne über dich selbst zu lachen, Missgeschicke auf die leichte Schulter zu nehmen und meistere so schwierige oder peinliche Situationen viel einfacher.
- PRIORITÄTENSETZUNG
Vergeude deine Zeit nicht mit der krampfhaften Suche nach der Liebe, neuen Freunden etc., genieße lieber die Zeit mit den Menschen die du um dich hast. Die Geborgenheit deiner Familie und deines Freundeskreises gibt dir mehr Energie für dein Leben, als ständig dem Superlativ des Lebens nach zu jagen. Dieser kommt von ganz allein und auch die eine Frau/der eine Mann wird eines Tages in dein Leben treten.
Ich bin ein ganz normaler junger Mann mit Ecken und Kanten, Träumen und Ängsten und Vorstellungen und Erwartungen. Ich bin nicht perfekt, aber glücklich sein heißt auch nicht perfekt sein. Jeder muss sein eigenes Glück finden und um abschließend die Frage des Blogposts zu beantworten: JA, ich bin glücklich! Auch wenn mir die richtige Frau an meiner Seite fehlt, die Kommastelle auf dem Konto immer noch zu weit vorn ist oder ich eben manchmal merke, wie meine Angst dank Vergangenem und der Respekt vor Neuem mich evtl. unglücklich werden lassen, kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass ich glücklich bin. Ob dieser Zustand so bleibt, ob ich noch glücklicher werde, was sich noch alles verändert und wohin es mich verschlägt in diesem Leben, wird sich zeigen. Ich für meinen Teil bin jedoch offen, neugierig, abenteuerlustig und definitiv bereit für alles was kommt. Ich liebe das Leben!
8 Antworten
Major shoutout an dich, dass du dieses Thema so gut aufgemacht hast. Wie du sagtest, liegt es für jeden an sich selbst – und dieser persönlichen Comfortzone zu entkommen ist das A&O, ich weiß genau wo meine nächsten Meilensteine liegen und Weitergehen bringt mich meinem Glück näher ?
Danke dir Patrick, genau das ist der richtige Weg! Kleine absehbare Ziele oder Meilensteine setzen und dann einfach loslegen. Viele denken zu viel nach, reden nur und trauen sich im Endeffekt doch nicht! Leider.
Die kleinsten Dinge des Lebens können riesige Glücksgefühle auslösen wenn man nur genau hinschaut und sie zulässt.
Kein Riesen Knall sondern eher kleine leise Schritte die einen stets begleiten, man muss sie nur an die Hand nehmen 😉
Ich teile deine Meinung zu 100%.
Jeder ist für sich selbst und sein Glück verantwortlich. Die Welt steht in der heutigen Zeit jedem offen, wenn man nur den Willen hat, sich mit sich selbst und seinen Träumen auseinander zu setzen.
Warscheinlich gibt es ganz selten Personen die in allen Bereichen ihres Lebens zu 100% glücklich sind. Irgendwo gibt es ja immer „Baustellen“.
Aber der kleinste Erfolg kann unheimlich motivierend und aufbauend sein.
Leider stellen sich die wenigsten die Frage „bin ich glücklich?“ und selbst wenn die Frage mit „nein“ beantwortet werden sollte, arbeitet man kaum daran, dass es sich ändert. Das ist unheimlich traurig.
Abgesehen von alledem…
Ist es meiner Meinung nach auch unheimlich wichtig, sich viel viel mehr über das Glück anderer zu freuen, anstatt nur Neid und Eifersucht sprechen zu lassen.
Es freut mich, dass du genau so denkst/tickst, wie ich und ich gebe dir in deinem Schreiben auch völlig recht! Neid und Missgunst sind leider schon seit Jahrtausenden verbreiteter als eben das Gönnen von Erfolgen und die Mitfreude.
Es bekommt halt nicht jeder gern seinen inneren Schweinehund vorgehalten .. ich kenne das selbst von mir, könnte auch mehr machen wenn ich nicht immer so schnell abgel… oh guck es schneit ?
Du bringst das Problem auf den Punkt, Max 😂
Du bringst es sehr gut auf den Punkt. Es ist schwierig so ein Thema in Worte zu fassen, aber es ist wichtig, sich selbst diese Frage zu stellen. Und ich denke, mit diesem Beitrag bringst du viele Leute dazu, sich damit auseinander zu setzen und vielleicht auch das eigene Leben ein bisschen umzukrempeln.
Danke für dein Feedback liebe Christina, genau das ist mein Ziel mit meinem Schreiben. Ich möchte kein Mitleid oder sonstiges für meine Lebenslagen, sondern ich will anderen evtl aus der Seele sprechen, sie berühren und eben zum Nachdenken anregen!